Nachhaltige Lebensmittel – auch gesund fürs Depot
Nachhaltig produzierte Lebensmittel liegen im Trend. Auch für Investoren bietet diese Entwicklung zahlreiche Chancen.
Immer mehr Verbraucher suchen im Handel gezielt nach frischen, wenig durch Schadstoffe belasteten, gesunden Lebensmitteln. Neben gesundheitlichen Erwägungen werden auch ethische Aspekte bei der Kaufentscheidung immer wichtiger. Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten und bildet eine der spannendsten Investitionschancen der nächsten Jahrzehnte.
Angesichts des wachsenden globalen Ressourcenverbrauchs und einer steigenden Weltbevölkerung wächst die Herausforderung, eben diese Bevölkerung effizient mit nachhaltigen, nahrhaften und gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Gleichzeitig gilt es, die Umweltschäden auf unserem Planeten zu reduzieren. Ein zukunftsfähiges System muss also eine Ernährungs-Infrastruktur bieten, die Menschen gesunde Lebensmittel liefert und gleichzeitig geringe Auswirkungen auf die Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialsysteme gewährleistet. Dies bedeutet umweltverträgliche landwirtschaftliche Produktionsweisen, die Förderung einer nachhaltigen Ernährung und die Reduzierung von Abfällen im gesamten System.
Fleischindustrie unter Druck
Vor allem die Fleischindustrie gerät hierbei immer stärker unter Druck. Das liegt in erster Linie an ihrem hohen Ressourcenverbrauch. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden fast 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für Viehhaltung oder den Anbau von Viehfutter verwendet. Kritisiert werden auch die Massentierhaltung, der daraus resultierende CO2-Ausstoß und die negativen gesundheitlichen Folgen übermäßigen Fleischkonsums.
Trend zur pflanzlichen Ernährung
Um dieser Herausforderung entgegenzutreten, haben sich in den vergangenen Jahren nicht nur alteingesessene Lebensmittelkonzerne neu aufgestellt, sondern auch zahlreiche neue und höchst innovative Unternehmen etabliert, die mit ihren Entwicklungen die Laufbahn einer ganzen Industrie beeinflussen. Firmen wie Beyond Meat oder Impossible Foods bieten beispielsweise Fleischersatzprodukte wie Burger-Pattys oder Würste überwiegend aus Erbsenprotein an und treffen damit auf große Nachfrage. Aber auch traditionellere Unternehmen wie Nomad Foods, das in Deutschland durch seine Marke Iglo bekannt ist, können vom Trend zur pflanzlichen Ernährung profitieren.
Zukunftsträchtiger Wachstumsmarkt
Dabei stellen die Produkte und Verfahren, die nachhaltige Lebensmittel umgeben, einen enormen Wachstumsmarkt dar. Er wird auch in Zukunft Bestand haben. So geht die Beratungsgesellschaft A.T. Kearney von einem drastischen Wandel des Fleischmarkts in den kommenden 20 Jahren aus. Der Prognose zufolge soll der Fleischkonsum deutlich zurückgehen. Er wird durch Fisch, pflanzlichen Fleischersatz und später auch zunehmend durch synthetisches, im Labor hergestelltes Fleisch ersetzt werden.
Um von diesem Trend zu profitieren, investieren wir gezielt über Aktien und ausgewählte Spezial-Fonds und -ETFs in Unternehmen, die bereits jetzt technische Führungspositionen in den Bereichen vegetarischer und veganer Ernährung sowie biologischer und ressourcenschonender Lebensmittelproduktion innehaben. Es handelt sich dabei um hochinnovative Unternehmen, welche auf der gesamten Wertschöpfungskette der nachhaltigen Lebensmittelrevolution tätig sind.
Privatanleger sollten sich bei einem Investment in diesem Bereich jedoch bewusst sein, dass sich diese Revolution durch einen anhaltenden Wandel auszeichnet. Aber in eine einzelne Aktie zu investieren und diese blind im Depot liegen zu lassen, das erscheint wenig empfehlenswert. Aktives Depotmanagement ist gefragt.
Gastautor Markus Schultes ist Analyste bei der UNIKAT Vermögensverwaltung GmbH in Mannheim. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.
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