Erwerbstätigkeit von Müttern und ihre Arbeitszeitwünsche
Welche Idealvorstellungen haben Mütter von ihrer Erwerbstätigkeit und welche Arbeitszeiten wünschen sie sich?
Dieser Frage ging das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer Untersuchung nach. Es hat dabei betrachtet, inwieweit Wunsch und Wirklichkeit auseinanderdriften. Dafür wurden rund 6.500 Frauen und 5.600 Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren befragt.
Obwohl weiterhin Unterschiede bestehen, ist die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der Erwerbsbeteiligung in den vergangenen Jahrzehnten kleiner geworden. So lag die Erwerbsbeteiligung für 18- bis 60-jährige Frauen bei 68 Prozent. Für Männer in derselben Altersgruppe betrug sie 79 Prozent.
Im Vergleich zu den Männern schwankt bei Frauen die Erwerbsbeteiligung je nach Familien- und Haushaltskonstellation aufgrund der immer noch traditionellen Arbeitsteilung stark. Der Studie zufolge weisen Frauen mit einem Kind unter drei Jahren die geringste Erwerbsbeteiligung auf. Jedoch steigt mit einem höheren Alter des Nachwuchses der Erwerbstätigenanteil von Müttern in Paarhaushalten bzw. von alleinerziehenden Müttern.
Ebenso zeigt sich bei der durchschnittlichen Arbeitszeit von Männern und Frauen, dass immer noch traditionelle Strukturen vorherrschen. Erwerbstätige Frauen mit Kindern arbeiten häufiger mit reduziertem Stundenanteil als Frauen ohne Nachwuchs. Im Gegensatz dazu arbeiten Väter in der Familienphase weiterhin Vollzeit.
Mütter in Ostdeutschland wollen einen deutlich schnelleren Wiedereinstieg
Aus Sicht der Mütter ist der ideale Zeitpunkt, um in die Erwerbstätigkeit zurückzukehren, wenn das Kind drei Jahre und zwei Monate alt ist. Bevorzugt wird hierbei die Teilzeitarbeit. Wenn der Nachwuchs mindestens sieben Jahre alt ist, tendieren die Frauen dazu, erneut in Vollzeit arbeiten zu gehen. Die Untersuchung hebt hervor, dass Mütter im Osten nach einer Babypause deutlich früher wieder zurück in den Beruf wollen. Sobald das Kind zwei Jahre und vier Monate alt ist, streben sie einen Teilzeitjob an. Das ist vor allem bei jenen Müttern der Fall, die in einer Partnerschaft leben.
Wenn es um die Betreuung des Kindes außerhalb der Familie geht, ist für Frauen eine stundenweise externe Betreuung des Nachwuchses im Alter von zwei Jahren und sieben Monaten vorstellbar. Hingegen ist den Müttern eine Ganztagsbetreuung erst angenehm, wenn das Kind fünf Jahre und vier Monate alt ist.
Realisierte Arbeitszeit entspricht nicht den eigenen Wünschen
Während die tatsächliche Arbeitszeit von erwerbstätigen Frauen 30 Wochenstunden beträgt, bevorzugen sie der Studie nach lieber 28 Stunden. Bei den berufstätigen Männern sieht das ähnlich aus. Real arbeiten sie 43 Wochenstunden. Im Idealfall wollen sie weniger arbeiten, nämlich 35 Stunden.
Bei der Betrachtung der Familienkonstellation gibt es weitere Auffälligkeiten. So würden kinderlose Frauen ohne Partner 32 Wochenstunden bevorzugen, während liierte kinderlose Frauen 28 Stunden wünschenswert finden. Frauen, die in einer Partnerschaft leben und Kinder zwischen drei und sechs Jahren haben, für die wären nach eigenem Empfinden 22 Wochenstunden angenehm. Je nach Familienkonstellation unterscheiden sich bei Männern die Arbeitszweitwünsche andererseits kaum.
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