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    Betriebliche Altersversorgung

    Gemeinsam in einem Boot: So trägt der Arbeitgeber zur Rente bei.

    Betriebliche Altersversorgung | 14.11.2019 Drucken

    Betriebsrente wird digitaler

    Die Verwaltung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) wird derzeit in großer Breite modernisiert. Zu diesem Schluss gelangt eine Befragung von 54 Unternehmen, die der bAV-Dienstleister Willis Towers Watson vornahm.

    So verwendet ein Drittel der Unternehmen bis zu 30 Prozent seines Administrationsbudgets für Digitalisierungsprojekte. Im Vorjahr investierte erst ein Fünftel eine vergleichbare Summe.

    Apps in der BeratungMehr als vier Fünftel erwarten für die Zukunft eine noch stärkere Automatisierung der Administrationsplattformen. Aber auch die Erwartungen ihrer Mitarbeiter im Hinblick auf Self-Service, Verständlichkeit und intuitive Bedienbarkeit der entsprechenden Plattformen spielen bei den geplanten Investitionen eine wesentliche Rolle. Zwei Drittel der Unternehmen gehen davon aus, dass diese Aspekte künftig noch stärkere Bedeutung erhalten.

    Die Modernisierung ist überfällig

    „Unternehmen ziehen die längst überfällige Modernisierung der bAV-Verwaltung nach“, berichtet Dr. Michael Paulweber, Leiter Technology and Administration Solutions bei Willis Towers Watson. Dabei setzen knapp drei Viertel der Unternehmen den Stellenwert hoch an (2018: 70 Prozent). In der Vergangenheit standen zwar angesichts meist enger IT-Budgets noch andere Unternehmensbereiche im Fokus von Digitalisierungsprojekten. Aber nicht nur die durch die Studie zutage geförderten Daten lassen einen bevorstehenden Digitalisierungs-Schub erkennen. „Wir merken das ganz klar anhand einer erheblich steigenden Nachfrage“, so Paulweber. Willis Towers Watson betreut als Dienstleister die bAV-Verwaltung von rund 300 Unternehmen mit insgesamt 330.000 Leistungsbeziehern und 1,2 Millionen bAV-Anwärtern.

    Große Unternehmen sind nicht zwingend die Vorreiter

    In der Praxis ist der Digitalisierungsgrad der bAV-Administration sehr heterogen und insgesamt noch erstaunlich niedrig. Nur 41 Prozent der Administrationsprozesse (wie beispielsweise die Ermittlung von Rentenansprüchen) sind automatisiert. Die Gründe hierfür sind  vielfältig und sehr unternehmensindividuell. „Die Vorstellung, dass große Unternehmen vorausgehen und kleine Unternehmen in der Digitalisierung der bAV-Verwaltung hinterherhinken, trifft nicht unbedingt zu“, erklärt Paulweber. Vielmehr hängt der Digitalisierungsgrad neben der Budgetsituation wesentlich von der jeweiligen bAV-Landschaft im Unternehmen ab. „So haben etwa große Unternehmen, die nach Zukäufen viele unterschiedliche Pensionspläne zu managen haben, eine komplexere Ausgangssituation als zum Beispiel kleine, junge Unternehmen mit nur einem Pensionsplan, der gezielt administrationsfreundlich gestaltet wurde.“

    Kommunikation noch nicht auf der Höhe der Zeit

    Möglich ist nach Erfahrung von Willis Towers Watson jedoch auch, dass Unternehmen die Erwartungen ihrer Mitarbeiter und Leistungsbezieher – gerade im Hinblick auf elektronische Kommunikation – unterschätzen. „Wir alle sind es gewohnt, im Online-Shopping schnell und unkompliziert Produkte zu vergleichen und Kaufentscheidungen umgehend zu treffen und zu übermitteln“, so Paulweber. Die bAV-Kommunikation kann mit diesen Standards bislang nicht mithalten. Derzeit kommuniziert nicht einmal die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) digital mit bAV-Anwärtern und nur 17 Prozent mit Leistungsbeziehern. „Wenn Unternehmen die bAV jedoch personalpolitisch als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung einsetzen wollen, sollten sie auch die Handhabung für die Mitarbeiter ansprechend gestalten, denn nur so kann sich auch die gewünschte Wirkung entfalten“, betont Paulweber.

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