Wie lässt sich die Finanzbildung junger Menschen verbessern? Dieser Frage ging die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge nach.
Ein generelles Interesse an Finanz- und Wirtschaftsthemen, das groß genug ist, sich aus eigenem Antrieb weiterzubilden, ist in der jungen Generation nicht zu finden. Zu diesem Schluss führen die Ergebnisse einer umfangreichen Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere im Auftrag des DIA anstellte. Vielmehr entspringt die Hinwendung zu solchen Themen bei Jugendlichen schlichten Notwendigkeiten der Alltagsbewältigung.
Fallbezogenes Wissen ist gefragt
Gemessen an den Erwartungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollten Bildungsangebote vorrangig fallbezogene Unterstützung und Beratung liefern, sich auf konkrete Lebenssituationen beziehen, leicht zugänglich und vertrauenswürdig sein. Diese Erwartungen ergab die Umfrage im Rahmen der DIA-Studie.
Sie ging auch der Frage nach, auf welchen Wegen Wissen am besten zur jungen Generation gelangt, welche Medien für die Informationssuche bevorzugt werden. Dabei stießen die Meinungsforscher auf große soziodemographische Unterschiede. Je nach Alter und Schulbildung präferieren junge Menschen ganz unterschiedliche Medientypen.
Schulzeit ist ein günstiges Zeitfenster
Wie stehen die Jugendlichen zur Finanzbildung in der Schule? In der Vergangenheit wurde schon öfter ein Fach Finanzen gefordert, obwohl wenig Hoffnung besteht, dass es im föderalen Bildungssystem deutschlandweit in absehbarer Zeit dazu kommt. Positives Ergebnis der Umfrage: In der Schulzeit ist das Interesse an Finanzthemen besonders ausgeprägt. Außerdem steigt es mit höherer Berufsbildung. Befragte ohne Schulabschluss hingegen zeigen keine besondere Neigung, sich mit Finanzthemen zu beschäftigen. Damit ist die Schulzeit an sich ein Zeitfenster für den Zugang zur jungen Generation. Die Schule selbst aber ist es derzeit offenkundig nicht. Bei der Frage, von welchen Quellen sich die junge Generation schlecht informiert fühlt, nannten 41 Prozent die Schule. Das war doppelt so viel, als andere Quellen an negativer Bewertung erhielten.