Langfristig Rate für Rate zum Vermögen
In der Kombination aus Dauer-Niedrigzins, steigender Inflation und Strafgebühren für immer kleinere Bankeinlagen stellt die gezielte Bildung von Vermögen viele Menschen vor große Herausforderungen.
Daher sind Strategien gefragt, die kostengünstig und flexibel vernünftige Renditen erbringen. Eine Lösung: Sparpläne mit Investmentfonds. Sie bilden die Basis für den langfristigen Aufbau von Vermögen.
Wer ein Vermögen über einen längeren Zeitraum aufbauen will, hat dafür bekanntlich zwei Möglichkeiten. Man kann entweder eine Einmalanlage tätigen und dann über die Jahre und Jahrzehnte hinweg das Vermögen wachsen lassen. Die Alternative: Der Anleger nutzt einen Sparplan und zahlt monatlich eine feste Summe in ein Investmentprodukt ein. Dieser sukzessive Aufbau ist vor allem dann geeignet, wenn ein Sparer ein Anlagekonzept testen möchte, eine Portfoliobeimischung sucht oder schlicht keine größere Summe auf einmal in die Hand nehmen will oder kann.
Ausgleich von Schwächephasen über die Zeit
Im Fokus stehen dabei Fonds. Diese sind in der Regel ab 50 Euro monatlich sparplanfähig und können über die Jahre hinweg bestückt werden. Aufgrund des zeitlichen Horizontes lassen sich damit auch Schwächephasen ausgleichen. In ausgewogenen Depotstrukturen sind durchschnittlich drei bis vier Prozent jährlich möglich. Wer auf die Kosten der Kapitalanlage achtet, kann über die Jahre hinweg recht problemlos drei Prozent netto erreichen. Somit führt auch ein kleiner Sparplan langfristig zum Erfolg.
Wer beispielsweise ab Geburt seines Kindes Monat für Monat 50 Euro einzahlt, die mit durchschnittlich 3,5 Prozent im Jahr rentieren, kommt nach 20 Jahren bei einem Einsatz von 12.000 Euro auf knapp 17.300 Euro. 100 Euro monatlich führen bei einem Eigenanteil von 24.000 Euro in dieser Musterberechnung bereits zu fast 35.000 Euro nach 20 Jahren.
Späterer Beginn erfordert höhere Raten
Das gleiche Muster lässt sich für die Ruhestandsversorgung anwenden. Eine 35-jährige Person, die bis zum geplanten Renteneintritt mit 67 Jahren monatlich 250 Euro spart, legt 96.000 Euro an und erhält, bei der angenommenen Rendite von 3,5 Prozent, ein Vermögen von mehr als 175.000 Euro. Das ist eine attraktive Zulage zur gesetzlichen Rente. Der lange Zeithorizont macht den Unterschied. Wer erst im Alter von 50 Jahren mit dem Sparen anfängt, braucht für das gleiche Ergebnis fast 650 Euro monatlich. Der Vorteil: Sparplandepots können auch mit Einzelzahlungen zusätzlich ausgebaut werden. Wer also Sonderzahlungen und Ähnliches ebenfalls anlegt, vergrößert den Anlageerfolg zusätzlich.
Langes Durchhalten lohnt sich
Wichtig: Anleger sollten ihren Sparplan mindestens zehn Jahren durchhalten, besser sind 15 Jahre oder mehr. Das Durchhaltevermögen wird in den meisten Fällen mit beträchtlichen Renditen belohnt. Diese Erwartung ist nicht aus der Luft gegriffen. So weist das Deutsche Aktieninstitut (DAI) darauf hin, dass eine breit gestreute, langfristige Aktienanlage durchschnittlich jährliche Renditen von sechs bis neun Prozent erwirtschaftet. Wer zum Beispiel Ende 1995 Aktien kaufte und bis Ende 2010 hielt, erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent – trotz Dotcom-Krise, 11. September und Finanzkrise.
Dividende als Performance-Treiber
Besonders relevant sind dividendenorientierte Konzepte. Die Erfahrungen mit Dividendenfonds sind historisch gesehen sehr positiv. So ist belegt, dass die Dividende mehr als 50 Prozent an der Aktienperformance ausmacht. Zudem schwanken Dividenden weniger als Kurse, sodass die Dividende einen wesentlichen Treiber für die Performance liefert. Die Wachstumsperspektiven gut ausgewählter Dividendentitel sind durch weitere Erholungen der allgemeinen Konjunktur überproportional stark, sodass bestimmte Dividendenkonzepte nach einer Normalisierung sehr rasch die Fünf-Prozent-Marke bei der Dividendenrendite nehmen können. Das trägt zusätzlich zum Anlageerfolg bei.
Gastautor Dyrk Vieten ist Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.
Nachricht an die Redaktion
Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.
Ausgewählte Artikel zum Thema
Was bewirken Kosten bei der Förderrente?
Kosten sind in der Altersvorsorge Renditebremsen. Das hat sich längst herumgesprochen. Über das exakte Ausmaß der Bremsspuren im Alter herrscht aber immer noch viel Unklarheit. Daher hat die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel „Was für Sparer übrig bleibt“ Szenarien mit verschiedenen Kosten für die geförderte Altersvorsorge berechnet. Die Unterschiede […]
Artikel lesenBerliner Testament mit Steuervorteil
Vermögen soll bei vielen Ehepaaren dem eigenen Ruhestand dienen. Beide Eheleute sollen zu Lebzeiten immer abgesichert sein. Erst im Erbfall soll das verbliebene Vermögen an die Kinder gehen. Mit einer Investmentpolice lassen sich diese Anforderungen effizient, steuerbegünstigt und ohne aufwändiges Testament darstellen. Oft anzutreffen bei älteren Kunden: ein Ehepaar kommt in den Ruhestand und hat […]
Artikel lesenJüngere vertrauen Aktien mehr als der Rente
Aktien sind bei den unter 30-Jährigen doppelt so beliebt wie die gesetzliche Rente, wenn es um Sparmöglichkeiten für die Altersvorsorge geht.
Artikel lesen