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    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 5.4.2023 Drucken

    Aktien sind ein Booster für die Altersvorsorge

    Altersvorsorge geht jeden an. Vor allem Personen ohne gesetzliche Rentenansprüche sind gefordert, sich professionell um die Ruhestandsfinanzierung zu kümmern. Dabei stehen Aktien im Fokus.

    Kaum ein Thema bewegt die Deutschen so sehr wie die Rente. Eine Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Deutschen sorgt sich um die Altersvorsorge. Aber zugleich macht ihnen die finanzielle Absicherung im Alter auch Sorgen.

    Gleichzeitig können viele gar nicht abschätzen, ob ihre Rente reichen wird, wie eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergab. Genauere Daten dazu: Ein finanziell gesicherter Ruhestand ist der Umfrage zufolge für die meisten Menschen in Deutschland nicht absehbar: Gut die Hälfte (53 Prozent) der Personen im erwerbsfähigen Alter macht sich Gedanken wegen der Altersvorsorge. Besonders hoch ist die Verunsicherung bei den Frauen (57 Prozent). Einen finanziell sorgenfreien Ruhestand sehen 42 Prozent der Männer beziehungsweise 32 Prozent der Frauen.

    Das bedeutet: Altersvorsorge geht jeden an. Vor allem Menschen ohne gesetzliche Rentenansprüche sind gefragt, sich professionell um die Ruhestandsfinanzierung zu kümmern. Aber wie kann das funktionieren? Staatlich geförderte Konzepte wie zum Beispiel die Rürup-Rente bringen Steuervorteile und sind ein Baustein für Sparer, ein Ruhestandsvermögen aufzubauen. Andererseits stehen die Produkte oft wegen ihrer hohen Abschlussprovisionen und häufig unterdurchschnittlicher Performance in der Kritik. Das kann dazu führen, dass die prognostizierten Werte nicht erreicht werden können – und dass somit die private Altersvorsorge gegebenenfalls zu schwach aufgestellt ist.

    Attraktive Renditen für alle drei Säulen

    Daher ist es gerade für Freiberufler und Unternehmer sinnvoll, auch eine versicherungsfreie Vorsorgestrategie zu entwickeln, über die sie selbst entscheiden können und die je nach Lebenssituation schnell und flexibel angepasst werden kann. Im Mittelpunkt stehen Aktien. Wie das bekannte Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigt, hat in den vergangenen 70 Jahren ein Aktiendepot aus DAX-Aktien im Durchschnitt 8,9 Prozent an Kursgewinnen und Dividenden pro Jahr erwirtschaftet. Der Wert eines Aktiendepots verdoppelt sich damit etwa alle acht Jahre. „Aktien sind damit auch ein Booster für die Altersvorsorge, die ja naturgemäß langfristig ausgelegt ist“, sagt Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts. „Sollten Aktien zukünftig in allen drei Säulen der Altersvorsorge, also in der gesetzlichen, der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge, zum Einsatz kommen, wie es die Bundesregierung plant, werden die attraktiven Renditen von Aktien dazu beitragen, den Lebensstandard der Menschen im Alter finanziell abzusichern“, unterstreicht sie.

    Erst die Analyse, dann die Anlage

    Vor der Entscheidung für eine Anlagestrategie stehen aber die Analyse des geplanten Finanzbedarfs und die Antwort auf die Frage, wie dieser zustande kommt. Nur wer weiß, wie viel Geld er im Alter zur Verfügung haben möchte, kann eine tragfähige Strategie erarbeiten. Dazu kommen Fragen wie: Welche Vermögenswerte stehen insgesamt zur Verfügung? Sind größere Zuflüsse zu erwarten? Wann will der Selbstständige aufhören zu arbeiten? Wie soll das Ruhestandsvermögen ausgeschüttet werden? Dieses Financial Planning soll dabei helfen, die vorhandenen und zu erwartenden Vermögenswerte so zu strukturieren, dass Menschen ihre finanziellen Ziele damit erreichen können.

    Höhere Rendite verkürzt die nötige Spardauer

    Angenommen später sollen monatlich 2.500 Euro an liquiden Mitteln verfügbar sein, also 30.000 Euro jährlich. Bei einer durchschnittlichen weiteren Lebensdauer von 20 Jahren bedeutet das einen Kapitalbedarf von insgesamt 600.000 Euro, sofern keine anderen Einkünfte zur Verfügung stehen. Muss dieses Geld vollständig „erspart“ werden, sind 30 Jahre lang 1.000 Euro monatlich bei einer durchschnittlichen Nettoverzinsung von drei Prozent nötig. Sind die Erträge höher, beispielsweise durch Dividenden, ist weniger eigenes Kapital notwendig. Außerdem: Dass dies über die Jahrzehnte hinweg nur mit Aktien möglich ist, zeigt eben die Erfahrung der Kapitalmärkte.


    Gastautor Dyrk Vieten ist Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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