Die Anlageklasse Kryptowährungen hat sich in den vergangenen Wochen wieder als sehr schwankungsintensiv erwiesen. Mit den Kursen ging es bergab. Auch die Rangliste der Kryptos wurde heftig durcheinandergeschüttelt. Einen Stabilitätsanker aber gibt es.
Die Landkarte der Kryptowährungen ist ein extremer Flickenteppich. Neben zehn oder 20 einigermaßen großen gibt es eine Vielzahl kleiner und sehr kleiner Coins und Token.
Ether anfällig für Verkaufswellen
Als neue Nummer zwei etabliert sich seit einigen Wochen Ripple. 12,7 Milliarden US-Dollar beträgt die aktuelle Marktkapitalisierung. Ripple sind dabei aber weniger aus sich heraus stark. Sie profitieren von der Schwäche des Netzwerks Ethereum. Auf dem Ethereum-Protokoll haben in den vergangenen Monaten und Jahren viele Token ihre Emissionen abgewickelt. Damit wurde das Netzwerk stark, aber auch anfällig für Verkaufswellen. Wenn in schwachen Märkten viele Projekte in Schwierigkeiten geraten und Kapital benötigen, verkaufen sie die zugrundeliegenden Coins und das ist eben oft der Ether. Trotzdem hat das Projekt Ethereum großes Potential, eben weil es so offen ist und so häufig als Trägermedium genutzt wird.
Wertaufbewahrungseinheit für die digitale Wirtschaft
Die Nummer Eins bleibt der Bitcoin. Die erste Kryptowährung ist auch die größte. Ihre Marktkapitalisierung liegt bei rund 63 Milliarden US-Dollar. Damit macht sie etwa die Hälfte des gesamten Marktwertes der Kryptos von rund 114 Milliarden US-Dollar aus. Die Hälfte des Marktes spricht eine klare Sprache: hier entsteht eine Wertaufbewahrungseinheit für die digitale Wirtschaft. So entwickelt sich der Bitcoin allen Anfeindungen zum Trotz zu einer nicht mehr zu vernachlässigenden Größe im Markt.
Ein Platzhirsch, ein bisschen Beiwerk und viele kleine Punkte
Letztlich besteht die Anlageklasse Kryptowährungen aus Bitcoin, ein bisschen Beiwerk und vielen kleinen bunten Punkten. Nennenswerte Liquidität werden auch in Zukunft nur die Großen auf sich ziehen. Gerade, wenn wie zu erwarten, bei stärkerer Regulierung auch institutionelle Anleger einsteigen, werden sie das in die Large Caps des Kryptoversums tun. Die kleinen werden immer weiter zu Statisten degradiert und irgendwann verschwinden. Das aber wäre eine gute Nachricht. Es würde das Erwachsenwerden des Marktes bestätigen und damit auch die Tore für weiteren Kapitalzustrom öffnen.