Die zeitnahe Einführung eines Ansparverfahrens mit Aktien in der Altersvorsorge fordert das Deutsche Aktieninstitut (DAI) nach einer umfangreichen Analyse der Altersvorsorgesysteme verschiedener Länder.
Dafür hat das DAI einige Grundsätze aus den Erfahrungen in anderen Systemen abgeleitet.
Privat, aber mit klaren Vorgaben
Das Aktieninstitut fordert eine kostengünstige und einfache Standardlösung für den Zugang zu Aktien. Sie sollte privatwirtschaftlich organisiert sein, aber klare staatliche Vorgaben für eine Lebenszyklusstrategie enthalten. Eine solche Strategie berücksichtigt den langfristigen Ansparvorgang in der Altersvorsorge und damit jederzeit einen angemessenen Aktienanteil. Das sei internationaler Standard.
Verzicht auf Garantien
Gesetzlich vorgeschriebene Kapitalgarantien wie Beitragsgarantien oder Mindestverzinsungen lehnt das DAI ab. „Altersvorsorgesysteme anderer Länder, die auf Kapitalgarantien verzichten, legen deutlich mehr in Aktien an. Sie erzielen damit bessere Erträge und höhere Ersparnisse“, heißt es in der Studie. Derartige Garantien machten das Ansparverfahren lediglich teuer und unattraktiv.
Statt fester Anlagegrenzen für Aktien und andere Anlageklassen plädiert das Institut für gesetzlich festgeschriebene allgemeine Sorgfaltspflichten in der Vermögensverwaltung. Das sei international üblich. Diese Sorgfaltspflichten berücksichtigen den langen Anlagehorizont und schreiben eine breite Risikostreuung vor.
Schrittweise Auflösung der Anlagen
Für die Rentenzeit schlägt die Studie einen Entnahmeplan vor, mit dem jeweils das jährlich benötigte Vermögen aus den Aktienanlagen aufgelöst wird. Damit sei ein umfassender Aktienverkauf in einer möglicherweise schwachen Marktphase nicht erforderlich. Zudem bleibt bei Rentenphasen von rund 20 Jahren zumindest ein Teil der Ersparnisse weiter in Aktien angelegt. Damit fallen auch die Erträge in der Rentenzeit höher aus.