Bitcoin, Ether und jetzt noch mehr
30, 50, 80 Prozent ließen sich im vergangenen Monat mit Kryptowährungen erzielen. Ist das die Rückkehr des Hypes? Die Stimmung jedenfalls heizt sich schon wieder auf.
Wenn ein Large Cap, ein Platzhirsch, ein Schwergewicht ein Kursplus von 30 Prozent in einem Monat schafft, kann es dem Markt ja nicht so schlecht gehen?
Bitcoin jedenfalls legten binnen 30 Tagen rund 32 Prozent zu. Für viele Investoren ist das der Startschuss für eine neue Rallye. Aber auch Newcomer nutzen die bessere Stimmung am Markt und platzieren eine neue Kryptowährung. Wie nachhaltig ist die Bewegung jetzt und ist nicht das Beste schon wieder vorbei?
Diese Frage beantworten die Kryptoenthusiasten wie immer mit einem klaren Bekenntnis zum wahren Wert des Bitcoin, der je nach Expertenstimme zwischen 20.000 und einer Million US-Dollar liegen kann. Pro Bitcoin versteht sich. Derzeit wird der Bitcoin bei ungefähr 5.100 US-Dollar gehandelt. Kryptogegner bleiben dabei: der Wert einer elektronischen Währung ist Null.
Nun sind einige Kryptoskeptiker in den vergangenen Monaten durchaus zu Kryptobefürwortern geworden. Ein Beispiel dafür ist JP Morgan-Chef Jamie Dimon, der zunächst Kryptowährungen noch für Betrug erachtete. Mittlerweile hat er seine Meinung offensichtlich geändert, JP Morgan bringt bald eine eigene Kryptowährung heraus.
Wachsende Nachfrage wird erwartet
Das zeigt zumindest, dass die Finanzindustrie den Wert der virtuellen Assets erkennt. Wo die wirklich großen Spieler einsteigen, da wächst auch schnell die Nachfrage. Steigende Nachfrage bedeutet höhere Preise, ein Anstieg der Kryptowährungen auf breiter Front ist also möglich. Er wird auch weithin erwartet, denn neben dem Bitcoin stiegen andere Kryptos aus der zweiten und dritten Reihe ebenso stark an: Die Nummer zwei, Ethereum, legte rund 30 Prozent zu, Eos etwa 40 Prozent, Litecoin etwas mehr als 50 und Cardano sogar 85 Prozent.
Einsteiger mit Risiken
Die gute Stimmung nutzt jetzt auch ein Schweizer Coin, der Shakti Coin. Eine Alternative zu Bitcoin möchte er sein, weniger Strom beim Erschaffen der Coins verbrauchen und schneller abzuwickeln sein. Es wird noch einige wie Shakti geben, die die gute Stimmung jetzt nutzen und auf Anleger zugehen. Anders als bei den etablierten Währungen ist hier allerdings die Gefahr des Scheiterns immer groß. Während Bitcoin, Ether & Co. sich bereits eine Reputation erarbeitet haben, sind hier die Risiken noch größer. Anleger sollten überlegen, ob nicht unter den im Zuge der Stimmungsaufhellung verstärkt zu erwartenden Coins einige interessantere dabei sind, die etwa von Unternehmen begeben werden, die bereits echte Geschäfte machen.
Regulierung kommt voran
Grundsätzlich ist auch zu erwarten, dass die europäische und deutsche Regulierung weiter vorankommt, dass sichere, regulierte Börsenplätze entstehen und so das gesamte Universum auf eine neue Stufe der Handelbarkeit heben. Das wären dann wirklich gute Nachrichten – und die gute Stimmung kann diese Entwicklung jetzt deutlich beschleunigen.
Gastautor Uwe Zimmer ist Geschäftsführer der Fundamental Capital GmbH in Köln.
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