US-Amerikaner können nach 45 Jahren über 800.000 Euro mehr verfügen als Deutsche – ein wesentlicher Grund dafür: der Verzicht auf Aktien, den die meisten Deutschen fast schon aus Prinzip üben.
Ob die Deutschen ihr Sparbuch tatsächlich lieben, wie oft kolportiert wird, sei dahingestellt. Dass hierzulande jedoch der weit verbreitete Aktienverzicht in der privaten Kapitalanlage viel Geld kostet, liegt auf der Hand. Obwohl das angesichts der aktuellen Kursverluste nicht unbedingt so scheint. Unlängst hat das Onlineportal Kryptoszene.de ausgerechnet, wie sich die entgangene Rendite über Jahrzehnte auswirkt.
Das Risiko, kein Risiko einzugehen
Über die Hälfte der Deutschen (55,2 Prozent) setzt immer noch auf’s Sparbuch. Nur etwa neun Prozent der Deutschen besitzen Aktien. Der Verzicht auf Aktien geht allerdings richtig ins Geld. Die durchschnittliche geringe Verzinsung herkömmlicher Sparprodukte schlägt sich im Vermögenswachstum nieder. Mag es auch paradox klingen: beim langfristigen Vermögensaufbau stellt die mangelnde Bereitschaft, Risiko einzugehen, das eigentliche Risiko dar. Neben dem Aktienverzicht wirkt sich auch die geringe Wohneigentumsquote und die große Skepsis gegenüber neuen, alternativen Anlageformen aus.
Auslandsanlagen mit geringerer Ausbeute
Deutsche legen zwar durchaus Kapital im Ausland an. Allerdings mit vergleichsweise geringer Ausbeute.
Noch deutlicher fällt der Rendite-Vorsprung der US-Amerikaner aus. Mit einer jährlichen Rendite von 10,6 Prozent erzielten sie im Vergleichszeitraum fast eine Million US-Dollar (931.066 US-Dollar). Gemessen am Wechselkurs von Mitte März hätte somit ein US-Amerikaner nach 45 Jahren umgerechnet rund 833.000 Euro mehr auf seinem Konto als ein Deutscher.