Rentenreserve auf Rekordhöhe
Nach ersten Berechnungen stieg die Nachhaltigkeitsrücklage der gesetzlichen Rentenversicherung zum Ende 2019 erneut – auf eine neue Rekordreserve.
Wie die Deutsche Rentenversicherung nach vorläufigen Berechnungen unlängst mitteilte, wuchs die Nachhaltigkeitsrücklage von 38,2 Milliarden Euro (Ende 2018) auf nunmehr 40,5 Milliarden Euro (Ende 2019). Das entspricht den Schätzungen vom vergangenen Sommer. Wie im Vorjahr beträgt die Nachhaltigkeitsrücklage somit 1,79 Monatsausgaben. Allerdings wird diese Rekordreserve in den kommenden Jahren planmäßig reduziert.
Aufgrund gestiegener Beiträge aus Erwerbstätigkeit konnten die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) binnen Jahresfrist ein Plus von 4,5 Prozent verzeichnen. Dabei führten nach Aussagen der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, vor allem zwei Faktoren zu diesem Wachstum auf rund 222 Milliarden Euro (2019) Einnahmen aus Beitragspflichten. Einerseits sind die Löhne deutlich gestiegen und gleichzeitig hat die Beschäftigung zugenommen.
Druck auf Rentenkassen bleibt
Die mit der positiven Lohnentwicklung verbundenen und bereits beschlossenen Steigerungen der Rentenhöhe ab 1. Juli 2020 belasten künftig im Gegenzug den Rentenhaushalt stärker. Zudem tritt in den kommenden Jahren die Baby-Boomer-Generation der in den 1960er Jahren Geborenen in den Ruhestand. Das mindert auf der einen Seite die Einnahmen und erhöht auf der anderen Seite die Ausgaben der Rentenversicherung wegen des Renteneintritts einer verhältnismäßig besonders starken Bevölkerungsgruppe.
Nur eine Momentaufnahme
Ohnehin bleibt diese Rekordreserve nur eine rentenpolitische Momentaufnahme. Der geplante Abbau der Nachhaltigkeitsrücklage in den nächsten Jahren sorgt nämlich (mit) dafür, den Beitragssatz bis einschließlich 2023 stabil bei 18,6 Prozent zu halten. Erst für 2024 wird eine leichte Anhebung prognostiziert. Dann soll die Nachhaltigkeitsrücklage nur noch bei 0,28 Monatsausgaben liegen.
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