Im Bundestagswahlkampf kam die Rentenpolitik zu kurz. Das finden rund zwei Drittel der Bürger. Dieses Ergebnis brachte die jüngste Umfrage im DIA-Deutschland-Trend Vorsorge.
64 Prozent meinten in der Umfrage, die von INSA Consulere vor wenigen Tagen im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) durchgeführt worden ist, dass die Parteien im zu Ende gehenden Bundestagswahlkampf der zukünftigen Entwicklung des deutschen Rentensystems zu wenig Bedeutung beigemessen haben.
Parteiübergreifende Reform nach der Wahl
Vor allem die befragten Wähler von AfD (92 Prozent) und Linkspartei (81 Prozent) sind der Meinung, dass die künftige Entwicklung des Rentensystems eine größere Rolle hätte spielen sollen. Am seltensten denken Wähler der CDU/CSU, dass die Rente im Wahlkampf zu kurz gekommen ist (63 Prozent). Das verwundert nicht. Schließlich hat die CDU in ihrem Wahlprogramm kaum eine konkrete Forderung zur Rentenpolitik. Statt dessen will sie nach der Wahl eine große parteienübergreifende Reformkommission ins Leben rufen, um die weiteren Reformen nach 2030 zu entwerfen.
Diese Strategie hat einen Vorteil und einen Nachteil. Der Vorteil: Die Rentendiskussion wird aus dem Wahlkampf herausgehalten. Entscheidungen über das Rentensystem sollten auf Grund ihrer weitreichenden Konsequenzen für die Zukunft über Parteigrenzen hinweg getroffen werden. Das war in der Vergangenheit oft der Fall, als die beiden großen Parteien sich in der Rentenpolitik verständigt haben. Jeder Vierte findet das durchaus gut, wie die Umfrage zeigte. 45 Prozent dagegen nicht.
CDU-Strategie zur Rente trifft auf geteilte Meinung
Der Nachteil: Die anderen Parteien konnten die CDU in der Rentenpolitik nicht stellen. Lediglich zum künftigen Renteneintrittsalter hat die Bundeskanzlerin im Fernsehduell eine Aussage getroffen. Ansonsten wurde immer auf die geltenden Festlegungen bis 2030 und die geplante Rentenreformkommission verwiesen. Diese Strategie der CDU sehen übrigens nur 36 Prozent der Befragten als richtig an. 28 Prozent stimmten diesem Vorgehen nicht zu. Fast ebenso viele wussten nicht, ob das richtig oder falsch gewesen ist. Unter den CDU-Wählern gab es dafür von 61 Prozent Zustimmung. Von den Wählern der anderen Parteien, außer den FDP-Wählern, wird der Verzicht auf konkrete Festlegungen im CDU-Wahlprogramm überwiegend als falsch eingeschätzt.
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