Unter den Rentnern, die im Jahr 2018 erstmals eine Rente bezogen, befinden sich besonders viele langjährig Versicherte, die bereits mit 63 und ein paar Monaten in den Ruhestand wechselten.
Im vergangenen Jahr bezogen rund 784.000 Versicherte erstmals eine Altersrente. Unter diesen Neuzugängen war zwar die Regelaltersrente mit 43,4 Prozent noch die am häufigsten gezahlte Rentenart. Doch über die Hälfte der Versicherten (56,6 Prozent) hatte sich für eine der drei aktuell möglichen vorgezogenen Rentenarten entschieden.
Eintrittsalter steigt auch für den früheren Rentenbeginn
Für Versicherte mit 45 Versicherungsjahren lag die Altersgrenze für etwas mehr als einen Altersjahrgang zunächst bei 63 Jahren, steigt seitdem aber schrittweise auf 65 Jahre an. 2018 konnten Versicherte mit 45 Versicherungsjahren ab 63 Jahren und sieben Monaten abschlagsfrei in Rente gehen. Langjährig Versicherte (35 Versicherungsjahre) dürfen ab 63 Jahren in Rente, allerdings mit Abschlägen gemäß des früheren Rentenbeginns. Wer beispielsweise 1955 geboren wurde und 2018 mit 63 Jahren erstmals Rente bezog, musste Abschläge in Höhe von 9,3 Prozent in Kauf nehmen.
Männer kommen auf mehr Versicherungsjahre
Für die abschlagsfreie Frührente entscheiden sich vor allem Männer. Beim Rentenzugang 2018 war es unter den Männern mehr als ein Drittel (36 Prozent). Unter den Frauen traf dies nur auf ein gutes Viertel zu (26,7 Prozent). Bei den Frauen ist die durchschnittliche Zahl der Versicherungsjahre deutlich niedriger. Daher können sie seltener einen vorgezogenen abschlagsfreien Ruhestand nutzen. Allerdings machen die neuen Bundesländer derzeit eine Ausnahme. Hier erfüllen (noch) überraschend viele Frauen die Voraussetzungen für den vorzeitigen Rentenzugang, da sie in der Regel kürzere Pausen für Kindererziehungszeiten und Ähnliches hatten.