Aktienrente trifft auf Zustimmung
Teile der gesetzlichen Rente durch Börsengeschäfte zu finanzieren, halten die Deutschen überwiegend für eine gute Idee. Besonders Jüngere sind von der geplanten Aktienrente begeistert. Für mehr Stabilität wollen die Deutschen aber lieber höhere Bundeszuschüsse.
Rund die Hälfte der Deutschen bewertet die Pläne der Bundesregierung zur sogenannten Aktienrente als gut. Mehr als ein Drittel hat dazu keine eindeutige Meinung und lediglich ein Fünftel sieht das Projekt kritisch.
Die Ampel-Koalition möchte zur Finanzierung der gesetzlichen Rente zu einem kleinen Teil auch Gelder an der Börse investieren. Rund zehn Milliarden Euro soll die Bundesbank dazu aus Haushaltsmitteln gewinnbringend am Kapitalmarkt anlegen. Die zusätzlichen Einnahmen durch die Rendite würden anschließend die Rentenkasse stärken. Die Pläne dazu liegen jedoch aufgrund von mangelndem Budget gerade auf Eis. Laut FDP-Aussagen soll die kapitalgedeckte Rente aber noch in diesem Jahr starten, auch wenn sie im aktuellen Haushaltsentwurf nicht auftaucht. 46 Prozent der Bundesbürger sind für solch eine staatliche Aktienrente, gerade im jetzigen Zins- und Inflationsumfeld. Unter den 18- bis 29-Jährigen lassen sich sogar rund 60 Prozent von dem Projekt begeistern. Das zeigt eine neue Umfrage des Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung.
Jedoch trauen mehr als zwei Drittel dem Staat nicht die nötige Erfahrung für einen aktienbasierten Staatsfonds zu. Besonders skeptisch sind dabei die 50- bis 65-Jährigen. Unter den Experten sind sogar knapp 80 Prozent der Meinung, dass es der Bundesbank dafür an Expertise mangelt. Zusätzlich befürchten drei von vier Deutschen, dass die Politik die Einnahmen auch für andere Zwecke als für die Rente einsetzen könnte. Eine Aktienrente wird demzufolge zwar grundsätzlich als positiv gewertet, allerdings fehlt es den Bundesbürgern an Vertrauen gegenüber einer staatlichen Lösung. So würde über die Hälfte ihr Geld lieber einem privaten Anbieter überlassen, als in einen Staatsfonds einzuzahlen.
Deutsche wollen Rente durch Steuerzuschüsse stabil halten
Aufgrund des demografischen Wandels zahlen immer weniger Erwerbstätige in die Sozialsysteme ein. Gleichzeitig gibt es mehr und mehr Rentner, die sich durch die steigende Lebenserwartung zudem an einer längeren Ruhestandsphase erfreuen. Da stellt sich schnell die Frage: Wie soll die gesetzliche Rente langfristig stabil bleiben? Die Deutschen setzen dazu an allererster Stelle auf höhere Bundeszuschüsse. Dafür soll bei anderen staatlichen Leistungen eingespart werden. Jeder Dritte möchte die verstärkten Zuschüsse über neue Staatsschulden finanzieren. Knapp jeder Vierte würde dafür sogar Steuererhöhungen in Kauf nehmen. Erst an vierter Stelle befürworten die Befragten einen erhöhten Rentenbeitrag, der in Deutschland je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen wird. Eine Steigerung des Renteneintrittsalters über 67 Jahren lehnen die Deutschen hingegen grundsätzlich ab. Nur zehn Prozent sehen dies als gerechtfertigte Maßnahme für eine bessere Finanzierbarkeit des Rentensystems.
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