Zweifel trotz auskömmlicher Lage
Der überwiegende Teil der deutschen Senioren sieht sich mit Blick auf die eigenen Finanzen in einer privilegierten Situation.
Gut drei Viertel der heutigen Rentnergeneration sind davon überzeugt, dass es ihnen in finanzieller Hinsicht so gut wie keiner anderen älteren Generation vor ihnen geht.
Auch im Vergleich zu anderen Altersgruppen hierzulande fühlen sich zwei Drittel finanziell gut aufgehoben. Zudem gehen die Senioren davon aus, dass es ihren Kindern und Enkeln in Zukunft nicht besser gehen wird. Insofern sind sich die knapp 18 Millionen Menschen (Stand Ende 2017) in Deutschland, die derzeit 65 Jahre oder älter sind, ihres auskömmlichen Status durchaus bewusst. Doch die weitere Zunahme der älteren Bevölkerungsschicht wird eben nicht nur enorme Auswirkungen auf die Zukunft der gesetzlichen Rente haben, sondern auch die Bevölkerungsstruktur in Deutschland nachhaltig prägen. So könnten laut Berechnung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2060 fast 24 Millionen Menschen der Generation 65+ angehören.
Trotz komfortabler Situation herrscht auch Skepsis
Dennoch wird die eigene Vermögenssituation lediglich mit einer durchschnittlichen Note von 2,7 bewertet. Die Senioren gehen nämlich davon aus, dass sie mit ihren Rücklagen und Renten sparsam umgehen müssen. Nur so können sie ihren Lebensstandard bis zum Lebensende aufrechterhalten. Zumindest macht sich nahezu jeder zweite Ruheständler (43 Prozent) Sorgen darüber, ob die finanziellen Reserven letztlich ausreichend sein werden. Vor allem Frauen sind da skeptischer. Bei den Bedenken spielen mögliche Ausgaben für Pflege oder Gesundheit eine entscheidende Rolle. Aber auch die in den letzten Jahrzehnten gestiegene Lebenserwartung sowie eine im Vergleich zu ihren eigenen Eltern und Großeltern längere Rentenbezugszeit sorgen dafür, dass die finanziellen Reserven im Alter viel länger reichen müssen. Schließlich hat sich die Rentenbezugszeit seit den 1960er Jahren verdoppelt, wie eine Studie im Auftrag der Deutsche Leibrenten AG vermerkt.
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