Ein Viertel der Deutschen wohnt allein
Die Zahl der Einpersonenhaushalte steigt immer weiter an. In 20 Jahren wird in jedem zweiten Haushalt nur noch eine Person leben. Jeder vierte Bundesbürger wohnt dann allein.
Mit wie vielen Menschen leben wir in einem Haushalt zusammen? Häufig lautet die Antwort auf diese Frage „mit keinem“. 17 Millionen Deutsche wohnen derzeit allein in den eigenen vier Wänden. Das sind so viele wie in keiner anderen Haushaltsgröße.
In Zukunft wächst die Zahl der Single-Haushalte sogar noch. Das zeigt eine neue Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes. Bis 2040 wird die Zahl der Ein-Personenhaushalte auf 19 Millionen steigen. Damit werden 24 Prozent aller in Privathaushalten lebenden Menschen allein wohnen, Wohngemeinschaften jedoch nicht mitberechnet.
Die Analyse beruht auf den Angaben des Mikrozensus von 1991 bis 2018 und den Ergebnissen der letzten Bevölkerungsvorausberechnung. Insgesamt steigt die Zahl der Privathaushalte nur gering an. 2040 existieren voraussichtlich rund 42,6 Millionen. Bei gut 19,3 Millionen Alleinlebenden wohnt dann also in nahezu jedem zweiten deutschen Heim nur ein Mensch. Damit rutscht die Zahl der Personen pro Haushalt erstmals unter die 2,0-Marke. Schon von 1991 bis 2018 schrumpfte der Wert von 2,3 auf 2,0. In 20 Jahren leben dann im Schnitt nur noch 1,9 Menschen in einem Haushalt zusammen.
Zu dritt oder zu viert leben immer weniger
Im gleichen Zeitraum nehmen die Zweipersonenhaushalte ebenfalls zu. Zwar ist der Anstieg von 14 auf 14,1 Millionen minimal, dennoch verblüfft diese Entwicklung. Ursache dafür sind die zunehmenden Eheschließungen, Geburten und Zuwanderungen. Jedoch gibt es auch hier ein Haar in der Suppe. So wachsen die Werte lediglich in den kommenden acht Jahren. Im Anschluss fällt die Zahl der Zwei-Personenhaushalte kontinuierlich bis 2040.
Familien mit drei oder mehr Mitgliedern werden zudem nach und nach immer weniger. So sinken die Drei-Personenhaushalte bis 2040 um rund elf Prozent auf 4,4 Millionen. Vier oder mehr Menschen befinden sich dann nur noch in 4,8 Millionen Haushalten. Das sind sieben Prozent weniger als 2018.
In Bremen leben die wenigsten allein
Insgesamt am stärksten nimmt die Zahl der Haushalte in den westlichen Bundesländern zu. Das gilt zugleich für die Single-Haushalte. Baden-Württemberg und Bayern verzeichnen den höchsten Zuwachs. In Ostdeutschland hingegen sinkt in den kommenden 20 Jahren die Anzahl der Privathaushalte bei parallel dennoch mehr und mehr Alleinlebenden. Einzige Ausnahme ist Brandenburg. Das Saarland wiederum ist das alleinige westdeutsche Bundesland, das mit fallenden Zahlen rechnen muss. Noch einen weiteren Ausbrecher zeigt die Hochrechnung. Der Stadtstaat Bremen fällt zum einen mit seinen niedrigen Zahlen auf, geschuldet der geringsten Einwohnerzahl. Zum anderen sind die Bremer aber auch die Einzigen, bei denen die Single-Haushalte generell in Zukunft schrumpfen werden.
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