Geimpfte glücklicher als Ungeimpfte
Die Corona-Impfung löst einen regelrechten Glücksschub aus. Durch sie sind Geimpfte statistisch gesehen deutlich glücklicher mit ihrem Leben als Ungeimpfte.
Insgesamt verschlechterte sich die Lebenszufriedenheit der Deutschen jedoch während der Pandemie auf einer Skala von 1 bis 10 auf 6,58 Punkte. Das verdeutlichen aktuelle Zahlen des jährlich erscheinenden Glücksatlas der Postbank. Geimpfte sind dabei mit sieben Punkten rund einen halben Punkt glücklicher als der Bundesdurchschnitt.
Durch die Impfung nehmen die Studienteilnehmer die Corona-Pandemie vor allem als weniger belastend wahr. Auch eine bessere Freizeitgestaltung wird beschrieben. Ungeimpfte sind im Gegensatz dazu mit knapp sechs Punkten rund 0,6 Punkte unglücklicher als der durchschnittliche Deutsche. Damit trennen Geimpfte und Ungeimpfte 16 Prozent bei der Lebenszufriedenheit.
Die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie in Allensbach entstand, befragt rund 8.400 Bundesbürger ab 16 Jahren zur Zufriedenheit in den Bereichen Gesundheit, Freizeit, Familie, Beruf und Einkommen. Erstaunlich ist, dass die Deutschen mit der eigenen Gesundheit glücklicher sind als vor der Pandemie. Deutlich gelitten hat hingegen das Glücksempfinden bei Familie, Einkommen und beruflicher Situation. Vor allem Familien mit kleinen Kindern zeigen deutliche Einbußen bei der Lebenszufriedenheit. Am stärksten trifft es jedoch den Freizeitbereich. Auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 10 erhält die Freizeitgestaltung nur eine 5 und damit 2,2 Punkte weniger als vor Corona. Zuvor lag der Wert bei 7,2 Punkten.
Berliner sind am unglücklichsten
Durch die Einbußen im Bereich Familie kehrt sich ein Effekt aus den letzten Jahren ins Negative. Bisher stiegen die Werte für junge Menschen unter 40 stetig. Dadurch profitierten beim Glücksranking vor allem die Regionen mit jüngeren Bevölkerungsgruppen wie die Stadtstaaten oder Bayern. Nun hat sich jedoch die Liste der glücklichsten Länder komplett verschoben. Erstmalig ist mit Sachsen-Anhalt eine ostdeutsche Region auf Platz 1 bei der Lebenszufriedenheit. Sie teilt sich den ersten Platz mit den Nordlichtern aus Schleswig-Holstein. Sachsen-Anhalter sind dabei allerdings nicht glücklicher geworden im Vergleich zum Vorjahr, sondern andere Bundesländer haben höhere Einbußen erlitten. Das ist überwiegend auf die Bevölkerungszusammensetzung zurückzuführen.
Den letzten Platz belegt ungewöhnlicherweise Berlin. Das führen die Studienautoren vor allem auf die hohe Selbstständigkeitsquote in der Hauptstadt zurück. Selbstständige mussten durch die Corona-Maßnahmen besonders viele Veränderungen bei Beruf und Einkommen hinnehmen. Die in Berlin im Vergleich zum Bundesdurchschnitt höheren Infektionszahlen führten darüber hinaus zu eingeschränkteren Freizeitaktivitäten und Schließungen. Auf dem vorletzten Platz im Glücksranking liegt das Saarland, dicht gefolgt von Thüringen. Damit bestehen die Schlusslichter erstmalig gleichermaßen aus west- und ostdeutschen Bundesländern.
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