Jede zweite Frau arbeitet Teilzeit
Knapp die Hälfte der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiten in einem Teilzeitverhältnis. Somit ist nur jede zweite Frau in einer Vollzeitstelle tätig.
Frauen arbeiten häufiger als Männer in einer geringfügigen Beschäftigung und in Teilzeitverhältnissen. Die Folge sind deutlich niedrigere Löhne, die sich vor allem auch auf die Rente auswirken.
Doch auch Vollzeitberufe schützen Frauen nicht vor einer niedrigeren Bezahlung. So liegt der durchschnittliche Bruttoverdienst in Deutschland bei monatlich 3.209 Euro. Die weiblichen Kollegen jedoch, die ebenfalls Vollzeit arbeiten, erhalten am Ende des Monats lediglich 2.920 Euro brutto. Jede dritte Erwerbstätige ist zudem atypisch beschäftigt. Bei den Männern trifft das nur auf jeden achten zu. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung hervor, die auf einer Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke beruht.
Frauen verdienen demnach weniger als Männer und arbeiten zusätzlich häufiger in atypischen Jobverhältnissen. Das bedeutet, dass sie öfter befristet, geringfügig und in Teilzeit tätig sind. Insgesamt arbeiten 28 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Deutschen in Teilzeit. Bei Frauen sind es mit 48 Prozent mehr als doppelt so viele. Ausschließlich geringfügig beschäftigt arbeiten fünf Millionen Bundesbürger. Auch hier sind Frauen mit zwei Dritteln besonders stark vertreten.
Männer arbeiten häufiger als Frauen
Erstaunlich dabei ist, dass es in Deutschland mehr Frauen gibt als Männer, aber gleichzeitig mehr Männer arbeiten. So sind von den fast 83 Millionen Bundesbürgern 42 Millionen weiblich und nur 40,8 Millionen männlich. Ursache dafür ist die deutlich höhere Lebenserwartung von Frauen. Die fünf Jahre zusätzlich am Lebensende wirken sich dabei deutlich stärker aus als die Tatsache, dass jedes Jahr mehr Jungen zur Welt kommen als Mädchen. Doch trotz des weiblichen Überschusses sind unter den 37 Millionen Erwerbstätigen 54 Prozent Männer und nur 46 Prozent Frauen. Hinzu kommt die längere Arbeitszeit von Männern. Im deutschlandweiten Durchschnitt sind knapp 72 Prozent der Erwerbstätigen in Vollzeit und 28 Prozent in Teilzeit beschäftigt. Männer arbeiten dabei mit 89 Prozent deutlich häufiger in Vollzeit und eher selten in Teilzeit. Bei Frauen ist dieses Verhältnis genau umgekehrt. So ist jede zweite Berufstätige in einem Teilzeitverhältnis tätig. Bei den Männern ist es nur rund jeder Zehnte.
Teilzeitquote von Frauen mehr als verdoppelt
Des Weiteren sind im zeitlichen Verlauf die Unterschiede in der Arbeitszeit der Geschlechter zunehmend auseinander gedriftet. Seit Ende der 90er Jahre sinkt der Anteil der Vollzeitbeschäftigten zwar grundsätzlich, bei Frauen ist der Wert von knapp 70 auf 52 Prozent aber besonders deutlich gefallen. Bei den Männern ging die Zahl dagegen nur von 95 auf 89 Prozent zurück. Im Zeitraum von 1997 bis 2017 hat sich die Zahl der in Vollzeit beschäftigten Frauen insgesamt um 5,3 Prozent verringert. Die Quote steigt jedoch seit 2011 wieder an. Dennoch hat sie immer noch nicht das Niveau von 1997 erreicht. Zusätzlich wächst dieser Wert geringer als die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen. Deren Anteil hat sich im selben Zeitraum mehr als verdoppelt.
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