Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    Der digitale Nachlass

    Newsletter abonnieren & das Dokument "Der digitale Nachlass" anfordern.


    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Arbeitswelt

    Auf Wandel eingestellt: Mit Wissen und Erfahrung

    Arbeitswelt | 4.6.2018 Drucken

    Ältere bleiben länger arbeitslos

    Je älter man ist, desto unwahrscheinlicher wird eine Beschäftigung nach vorheriger Arbeitslosigkeit. Doch was muss passieren, damit auch über 60-Jährige wieder ins Berufsleben finden?

    Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind alarmierend. 86 Prozent der über 60-jährigen Arbeitslosen haben es nicht geschafft, innerhalb von zwei Jahren auch nur einen einzigen Tag wieder zu arbeiten. Viele von ihnen gehen nach der Arbeitslosigkeit direkt in den Rentenbezug über.

    Ältere bleiben länger arbeitslosFür 58- bis 60-Jährige sieht es auch nicht wirklich besser aus. Zwei Drittel in dieser Altersgruppe schaffen es im Verlauf von zwei Jahren nicht ins Berufsleben zurück. Bei den 47- bis 49-Jährigen betrifft das hingegen „nur“ jeden Fünften.

    Besonders erschreckend ist der Geschlechterunterschied. So ist das Verbleiben in der Arbeitslosigkeit bei Frauen deutlich wahrscheinlicher mit zunehmendem Alter. Männer schaffen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt eher. Der Grund liegt in der oft eingeschränkten Mobilität von Frauen. Da sie sich vermehrt um die Pflege von Angehörigen kümmern, sind sie an einen Ort gebunden und können für einen neuen Job nicht umziehen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Für die Studie wurden Fachkräfte der Agentur für Arbeit zu Vermittlungshemmnissen von über 54-Jährigen befragt.

    Männer wollen zu viel Gehalt

    Demnach haben Männer ebenso mit geschlechterspezifischen Problemen bei einer Wiederbeschäftigung zu kämpfen. Vor der Arbeitslosigkeit können sie oftmals eine lange Betriebszugehörigkeit zu einem Unternehmen aufweisen. Infolgedessen stieg auch ihr Gehalt über die Jahre. Werden sie nun an einen neuen Arbeitgeber vermittelt, starten sie wieder bei Null und müssen daher mit Lohneinbußen rechnen. Das hemmt die Vermittlung bei fast zwei Dritteln der älteren Männer, so die Studienergebnisse. Bei den Frauen sind es lediglich 44 Prozent.

    Veraltete EDV-Kenntnisse kein Hindernis

    Die größte Schwierigkeit in der Vermittlung sind aber gesundheitliche Einschränkungen, dicht gefolgt von veraltetem EDV-Wissen. Letzteres ist allerdings nur auf dem ersten Blick eine wirkliche Hürde für den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt. Durch Fortbildungen können die PC-Kenntnisse aufgebessert werden. Zudem ist anzunehmen, dass künftige Generationen über mehr digitales Wissen verfügen als die jetzigen über 50-Jährigen.

    Die bisher genannten Hemmnise für die Vermittlung von Älteren aus der Arbeitslosigkeit bezogen sich alle auf die zu Vermittelnden selbst. Ein Grund jedoch hängt nicht von der älteren Generation ab, sondern ist eher ein gesellschaftliches Problem.

    Ältere sind besonders wichtig für den Arbeitsmarkt

    So haben Unternehmen teilweise Vorbehalte gegenüber Älteren. Sie seien weniger flexibel und belastbar. Ebenso könne keine lange Betriebszugehörigkeit aufgebaut werden. Das Verrückte daran: Unternehmen machen überwiegend positive Erfahrungen mit älteren Arbeitskräften. Das zeigt eine weitere IAB-Befragung. Die Vorbehalte stimmen also nicht mit der Realität überein. Gerade Ältere sind in Zeiten des demografischen Wandels besonders wichtig für den Arbeitsmarkt. Schließt man sie aus, ergeben sich massive Probleme für den Sozialstaat. Insbesondere die Rentenkasse und der Steuerzahler würden belastet.

    Im aktuellen Vermittlungsprozess stehen jedoch zu wenig Angebote für über 50-Jährige zur Verfügung, schlussfolgern die Studienautoren. Die Befragten wünschen sich daher die Entwicklung spezieller Beratungsangebote für Ältere. Ebenso wollen sie die Dauer der Vermittlungsgespräche verlängern, denn für zwei Drittel ist die persönliche Beratung besonders wichtig für die Rückkehr in Beschäftigung. Aber auch eine verstärkte Informationspolitik für Unternehmen könnte helfen, Vorbehalte von Arbeitgebern gegenüber Älteren abzubauen.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      Ältere leben immer länger

      Deutsche Neugeborene dürfen sich auf ein längeres Leben freuen. Doch auch für Ältere hat die Lebenserwartung zugenommen. Nach der aktuellen Sterbetafel werden neugeborene Jungen voraussichtlich 78,3 Jahre alt. Mädchen können mit einer Lebensspanne von 83,2 Jahren rechnen. Seit Beginn der deutschen Aufzeichnungen hat sich die Lebenserwartung somit mehr als verdoppelt. Hauptursache dafür war lange Zeit […]

      Artikel lesen

      Frauen arbeiten 77 Tage im Jahr umsonst

      Am Sonntag ist der deutsche Equal Pay Day. Dieser Tag kennzeichnet die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. So arbeiten Frauen, gemessen am Geschlechterunterschied, bis zum 18. März umsonst, während ihre männlichen Kollegen die ganze Zeit entlohnt werden. Frauen verdienen bekanntlich weniger als Männer. Doch wie groß ist der Unterschied genau? Darauf macht der Equal Pay Day […]

      Artikel lesen
      Konsumausgaben

      Konsum im Alter: Senioren geben jeden dritten Euro aus

      Die über 60-Jährigen verfügen pro Kopf über die höchste Kaufkraft. Inzwischen entfallen rund 30 Prozent aller Ausgaben auf sie. Eine unlängst veröffentlichte Untersuchung des Demografen Tobias Vogt vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung zur Kaufkraft verschiedener  Altersgruppen zeigt, dass in keinem Alterssegment der Konsum so stark wächst wie bei den Senioren. Nahezu jeder dritte Euro stammt […]

      Artikel lesen